Plattenkritik

Down In December - Demo [EP]

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Release Date: 01.03.2010
Datum Review: 16.01.2011

Down In December - Demo [EP]

 

 

Mir wurde vor einigen Reviews mal ans Herz gelegt, den „Dicke Klöten“-Jargon sein zu lassen. Fällt mir in Anbetracht des vorliegenden Demos allerdings reichlich schwer. DOWN IN DECEMBER erinnern selbst eine Nicht- Klötenträgerin an ihre musikalische Sozialisation. Zumindest, was den auf- die- Fresseteil angeht (einmal 5€ ins Phrasenschwein für Klötenjargon an dieser Stelle). DOWN IN DECEMBER ehren jedenfalls den Gehör- und Emotionsgang der anfänglichen THRICE, FINCH und all dem, was sich in den frühen 2000ern zwischen Metal und Hardcore unentschlossen begann zu tummeln und einen neuen Stil hervorbrachte. Ähnlich toben sich DOWN IN DECEMBER aus. Vergessen hin und wieder aber mal, dass immer nur ordentlich druff geben sollte und verwandeln sich streckenweise auch mal in den netten Softie.

„Uniform“ erinnert im netten Part fast schon ein wenig an SAVES THE DAY oder SAOSIN und sei an dieser Stelle als unbedingter Anspieltipp genannt. DOWN IN DECEMBER können growlen, shouten und singen, sogar mehrstimmig. Aber es ist abermals diese Gratwanderung zwischen sanfter, dahingleitender Ruhe und dem aggressiven Fortgerissen werden, welche ihre Musikstil zu diesem einen oben genannten macht. Musik zwischen resigniert in der Ecke schlottern und impulsivem, hasserfülltem Auflehnen gegen die Widrigkeiten, welche einen eben dorthin zu drücken versuchen. Zu aufgewühlt und ruhelos für Metal, zu rebellisch für Emo, zu sanft für Hardcore. DOWN IN DECEMBER packen diese Bipolarität in fünf kraftvolle Songs auf ihrem kleinen Demo. Zwischen Doublebass und hartem Gitarrenriff ist immer noch Platz für ein paar Takte liebevoll gezupfte Akkustikgitarre, welche den sechsten und letzten Track geradezu balladesk wirken lässt.

Mit Ausnahme von einigen kleinen Ausrutschern, wirkt die Soundproduktion auch ziemlich gut. Leider fehlt ein anständiges Cover. Dazu sollte man sich die Herren aus Düren aber gerne mal Live zu Gemüte führen und den Kopf die Verpackung selbst erzeugen lassen. Und ich habe die Kurve hoffentlich gerade noch so bekommen.

Tracklist:
1.Lies Sweet Lies
2.Mouth Of A Gun
3.Everyone
4.Just Leave
5.Uniform
6.Curtain Falls

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Jule

Autoren Bio

wäre gern teil einer postfeministischen emopunkband/ verbalprimatin/ kuchenveganerin/ ich kann mir keine songtitel merken, selbst die meiner lieblingssongs vergesse ich.../ ich bin nicht betrunken, ich bin immer so/ fraujule.blogspot.de